Seit 2018 bringt die Liste EIINS den EINBlick heraus, die Betriebszeitung für München Perlach. Natürlich hatten wir anfangs Bedenken, ob wir eine, zwei oder vielleicht sogar drei Ausgaben füllen können. Mittlerweile sind wir mit 11 Ausgaben schon recht weit gekommen, und es ist noch kein Ende abzusehen.

Im EINBlick-Archiv kann nachverfolgt werden, dass die EIINS immer auf die Belegschaft zugegangen ist und sie informiert hat, und das nicht nur zur Wahlkampfzeit.

Als die Siemens Energy dem freien Börsenmarkt der Kräfte überlassen wurde, war leider nicht allen Beteiligten klar, dass sie auf ein stark schlingerndes Schiff aufspringen würden. Einige Perlacher Kolleginnen und Kollegen, die die Pressemeldungen vom Mai 2019 gelesen hatten, haben dem Übergang zur Energy widersprochen, was zur Folge hatte, dass sie in einen Restbetrieb abgeschoben wurden.

Von den EIINS Betriebsräten erhielten sie genügend Material an die Hand, dass damit die Klagen gegen die Zuordnung zum Energy-Betrieb gewonnen werden konnten. Wenn unsere Argumentationen nicht nur in der Klageschrift, sondern auch in den Urteilen der ersten und zweiten Instanz auftauchen, dann sind wir schon ein bißchen stolz.

Leider werden auch künftig weitere Kolleginnen und Kollegen auf dieses Know-how zurückgreifen müssen - momentan im Zusammenhang mit IT PC und Atos. Betroffene sollten sich dazu unbedingt ausführlich und professionell beraten lassen.

Dass wir langam auf ein New Normal zusteuern ist allen bekannt. Dass dabei unter anderem die Gleichberichtigung auf der Strecke bleibt, ist eine Tatsache, die nicht immer gesehen wird. Themen wie der Umgang mit Frauen und deren Entgeltstruktur wurden von der EIINS thematisiert und publiziert, siehe EINBlick 09, Seite 2 und 3.

Wir sind aber auch regelmäß im Gespräch mit dem Vertreter der Pride Community, mit Glow und mit Azubis.

Es ist schon einige Zeit her, dass wir gerade den EINBlick 03 im April 2019 herausgebracht hatten. Das Schwerpunktthema war die Arbeitszeit, insbesondere die Möglichkeiten für bezahlte und unbezahlte Freistellungen nach Tarifvertrag und für ÜTs. Kurz darauf hat P&O nachgezogen und eine wunderbare Seite mit genau unseren Inhalten online gestellt. Wir halten uns zugute, dass wir diese Aktivität angestoßen haben. Wer das Original nochmals sehen will: EINBlick 03, Seite 2 und 3.

Tommy Jürgensen, Betriebsrat der EIINS, hat sich in seiner Rolle als Sprecher des Personalausschusses die Leistungsbeurteilung (LBU) vorgenommen. Laut Tarifvertrag muss die LBU einen Durchschnittswert von 14% über den gesamten Betrieb ausweisen. Nachdem die Betriebsleitung auf eine signifikante Abweichung nach unten hingewiesen wurde, zumal der Durchschnittswert permanent erfüllt sein muss, gab es in den vergangenen Monaten für viele Kolleginnen und Kollegen eine Anhebung der LBU. Kommentar einer Führungskraft: "Endlich gibt es wieder etwas zu verteilen."
Außerdem wurde bei Umgruppierungen in eine höhere ERA-Stufe keine signifikante Absenkung der LBU vorgenommen, wie es vormals üblich war. Als Ergebnis kommt etwas mehr Gehalt in die Taschen. Unser Dank für ca. 1,5% Lohnerhöhung geht an die Betriebsleitung und die HR für ihre Unterstützung, und natürlich an Tommy.

Gute Arbeit im Betriebsrat ist nicht immer für jedermann sichtbar, da vieles in den Ausschüssen erledigt wird. Gute Betriebsratsarbeit sehen hauptsächlich die Kolle/inn/in, die in einer direkten Beratungssituation mit einem Betriebsrat stehen.

Als erstes jedoch wird gute Betriebsratsarbeit von Betriebsräten wahrgenommen. Die Betriebsratsfraktion der EIINS ist mittlerweile von sechs auf acht Betriebsräte angestiegen. Dadurch konnten wir Engagement und Expertise erhöhen.

Auch wenn jede Abbauwelle den Verlust von vielen Arbeitsplätzen bedeutet hat, so wurden doch sogenannte sozialverträgliche Lösungen geschaffen. Die sogenannte Turboprämie war ein Anreiz für schnelle Unterschriften, so auch unter Alters-Teilzeitverträge. Leider wurde diese Prämie nur anteilig gezahlt, wenn die Betroffenen in Teilzeit arbeiteten.

Durch Intervention der EIINS ist es gelungen, dass die nachfolgenden Sozialpläne diese Reduktion nicht mehr vorsehen. Das hat den Kolleginnen und Kollegen von 2018 an genutzt, und auch für künftige Sozialpläne - und davon wird es leider wieder einige geben - sollte ein vollständiger Turbobetrag gezahlt werden.

Der Innovationsfonds wurde von der Unternehmensleitung im Rahmen des Interessenausgleichs 1by16 aufgelegt, um in Deutschland neue Geschäfte zu generieren und Arbeitsplätze zu erhalten. Die Vorschläge aus Perlach wurden von den EIINS-BRs Mike Marthaler und Gerd Völksen unterstützt bei Planung und Präsentation. Dadurch konnten ca. 3 Millionen zusätzliches Budget nach Perlach geholt werden, die nicht nur für Beschäftigung sorgen, sondern auch die Einstellungen neuer Kolleg/inn/en zur Folge hat.

Aus der kostenneutralen ERA-Einführung war ein überschüssiger Restbetrag geblieben. Dieser Betrag wurde aufgrund der EIINS-Initiative nicht anteilig nach der individuellen regelmäßigen Wochenarbeitszeit ausgezahlt. Stattdessen bekam jeder Berechtigte den gleichen Anteil. Damit wurden die Mitarbeiter in Teilzeit mit denen in Vollzeit oder mit 40-Stundenverträgen gleichgestellt - ein Zeichen der Solidarität.

Einsatz des EIINS-BR in der 3i-Kommission für die Einreicher von Verbesserungsvorschlägen: Manchmal konnte überhaupt erst eine Ideenprämie von 50 € erreicht werden, also besser als nichts. Mal ging es um 6.000 €. Auch im fünfstelligen Rahmen wurden Prämien erarbeitet.

Die Erfindervergütung für Patente, die nach NSN oder Continental verkauft wurden, lief anfangs sehr beschaulich. Mit der Thematisierung dieser Problematik durch die EIINS erfolgte unternehmensseitig eine Beschleunigung. Auch für Osram ist der Vergütungsstau heute größtenteils abgearbeitet.

Die Kündigung ist die ultima ratio, wenn es im Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeberin knirscht. Glücklicherweise sind Kündigungen keine täglichen Ereignisse. Daher ist es aber auch keine Routine, Widersprüche und Bedenken zu den Kündigungsgründen zu verfassen. Der EIINS-BR im Personalausschuss hat jedoch mittlerweile genug Erfahrungen darin sammeln müssen, um eine fundierte und überzeugende Antwort auf Kündigungsschreiben zu formulieren. Leider ist zu befürchten, dass diese Erfahrung auch weiterhin benötigt wird.

Betriebsräte müssen wissen, ob eine Maßnahme der Belegschaft oder Einzelnen Nachteile bringen könnte. Wenn wir Ihre Situation kennen, sind wir auch in der Lage, schneller und gezielter zu reagieren, um im Falle von Schwierigkeiten in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Betriebsleitung eine Lösung zu finden. Nur so können wir uns für wirkungsvoll einsetzen.

Bisweilen wird das Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen nicht gern gesehen, es wurde sogar mit Konsequenzen bis hin zur Abmahnung gedroht. Dennoch haben wir eine Politik der Kommunikation und Transparenz fortgeführt und werden dabei bleiben.

Kontakt

Gerd Völksen
Siemens Technology
Mch P

+49 172 827 6294
gerd.voelksen@siemens.com

Last updated: 14.02.2022